D+D

steht in diesem Fall für dement und doof.
Und die Frage hat etwas mit Arbeitgebern zu tun.

Liebe Mitschwangere, und auch Exschwangere, Männer von beiden Spezies,
wie ist oder war das bei Euch?
Ich persönlich habe das unangenehme Gefühl, daß mein Arbeitgeber meint – und sich auch so verhält – als sei ich balla, und zwar genau seit er weiß daß ich schwanger bin.
Mit Arbeitgeber meine ich genau die Herren der Führungsebene direkt über mir, was unglücklicherweise die Höchstmögliche und damit Entscheidende ist.

Zugegebenermaßen war ich mit meinem Auftreten und Handeln nie der Typ Frau der – vermeintlich – am Geburtstag selbstgebackenen Kuchen ausgibt und sich schreiende, hosenkackende Mitbewohner wünscht, aber immerhin bin ich weiblich und damit rein sachlich in der Lage geschwängert zu werden.

Dass diese Nachricht von einer langjährigen und – so sagt man – geschätzten Mitarbeiterin nicht unbedingt Freudentränen auslöst finde ich nachvollziehbar, aber zu glauben daß mit der Empfängnis das Hirn verloren gegangen ist finde ich doch etwas unglücklich.

Äußern tut sich das oben Beschriebene zum Beispiel darin, daß Entscheidungen, die ich zuvor allein getroffen habe, plötzlich von jemand anderem getroffen werden, ohne daß ich überhaupt dazu befragt werde, darin, daß ich in meiner Funktion als Abteilungsleiter absichtlich übergangen werde, darin, daß ich nicht das Gefühl habe daß die Arbeiten, die ich überhaupt noch erledigen „darf“ wertgeschätzt werden.
Mein direkter Chef hat mich bislang nicht einmal gefragt wies mir geht, ob alles okay ist etc., das was man eben so fragt. Nicht daß mein Wohlbefinden prinzipiell zu seinem Job gehört, aber ich arbeite seit 8 Jahren im Büro neben ihm für ihn und reiße mir den A.rsch soweit auf wie es in meiner Macht steht.

Ich dachte nie, niemals daß das je passieren wird, aber ich sag Euch eins: Ich zähle die Tage die ich noch arbeiten muss.

5 responses to this post.

  1. Meine älteste Tochter ist Jahrgang 1995, das vorab.

    Bei mir war es ähnlich. Kaum war die Schwangerschaft bekanntgegeben, löste ich mich quasi in Luft auf. Eine bereits zugesagte Beförderung entfiel, ich würde ja für viele Monate ausfallen.

    Schon sehr früh habe ich angekündigt, wann und wie ich wieder zurückzukommen gedachte, aber dafür erntete ich nur ein mildes Lächeln.

    „Bekommen Sie erst mal Ihr Kind, dann sehen wir weiter.“

    (Und sichtbar auf der Stirn stand: „Das Mädel sehen wir nie wieder.“)

    Schlimm war dann für mich, dass es leider eine schreckliche und problematische Schwangerschaft war. Ich litt unter unstillbarem Erbrechen, sprich, kübelte von der Zeugung bis zur Entbindung, hatte vorzeitige Wehen, mußte immer wieder liegen. War also eine Schwangere, die nicht kapiert, dass Schwangerschaft keine Krankheit ist….. Trotzdem habe ich gearbeitet wie eine Irre, mit den oben genannten Einschränkungen.

    Der Preis war eine Frühgeburt 😦

    Die Kollegen haben brav eine Karte geschickt, eine hat mich besucht. Von meinem direkten Chef habe ich nie wieder etwas gehört. Als ich wie vereinbart nach einigen Monaten zurückkommen wollte, konnte die Personalabteilung mir keine feste Stelle zusagen, ich kam ja sooooo überraschend zurück. Sie wollten mich dann weit unter meiner Qualifikation als Springer einsetzen – nein, danke.

    Der Tag, an dem ich gekündigt habe, war DAS Highlight meines Berufslebens. Alle haben mich für verrückt erklärt, dass ich nicht einfach die Sicherheit von drei Erziehungsurlaubsjahren nahm, sondern riskierte, nichts zu finden.

    Dann machte ich mich selbständig, bekam „nebenher“ *g* noch zwei weitere Kinder, konnte das alles relativ gut mit meinem Beruf verbinden und bereue nur, dass ich damals, als Angestellte, so krampfhaft versucht habe zu funktionieren und nicht dem Mamiklischee zu entsprechen. DAS hat sich nicht gelohnt.

    Früher hatte ich andere Karrierepläne, das Leben hat mich da sehr ausgebremst, aber es ist gut so, wie es ist.

    Und es ist gut, wenn du deinen jetzigen Job abhakst unter den Bedingungen, die da wohl herrschen. IMMER noch, 15 Jahre später *seufz*.

    Alles Gute !

    Antworten

  2. Mir ist ähnliches in meinem Job passiert. Aber irgendwann habe ich es als Vorteil angesehen, aufgehört Überstunden zu machen und noch eine sehr entspannte Restzeit im Büro verbracht. Lass doch die anderen die Verantwortung übernehmen. Wir hatten lang genug schlaflose Nächte.

    Antworten

  3. Danke für die Kommentare. Auch in meinem Umfeld hörte ich nun des Öfteren diesen Fall, sogar in einem Bewerbungsgespräch sagte die Bewerberin ganz offen daß sie in Ihrem Unternehmen keine Wertschätzung ihrer Arbeit mehr erfährt seit sie mit Babykram zu tun hat.
    Tja, also werde ich es halten wie Frau A. – schraube die Überstunden runter, gebe sukzessiv Verantwortung ab und beiß mir jeden Tag einmal mehr auf die Zunge bevor ich mich aufreg.
    Und nebenbei gründe ich mein „eigenes kleines Familienunternehmen“ 😉

    Antworten

  4. da hatte ich es während meiner ersten schwangerschaft zum glück besser: in einem hotel unter familiärer führung, meine arbeitgeber nur ein paar jahre älter als ich und mit vier kindern. der chef hat gerade in den abendstunden geschaut, dass ich mich öfter mal hinsetze und verwöhnte mich mit leckeren eisbechern. dass es bei dir ganz anders aussieht, finde ich nicht nur schade, sondern diskriminierend. die werten herren sollten froh sein, dass es dir gut geht und du weiterhin die volle leistung bringen kannst und willst.

    Antworten

  5. Posted by meta morfoss on 11. November 2010 at 12:12

    hm. das ist wirklich, wirklich beknackt vom arbeitgeber! er verliert offensichtlich eine fähige und engagierte mitarbeiterin – aber nicht, weil die ihr hirn ihrem werdenden baby vererbt, sondern weil er sie vergrault.
    was hältst du von klaren worten? ich mein, schlimmer kanns nicht werden – man hat dich ja im prinzip jetzt schon aufs abstellgleis verfrachtet, oder?

    ich drück die daumen und wünsche dir und kurt alles, alles liebe. und in beziehungssachen – ach, da geht so viel, wenn man an sich selbst arbeitet (und sich mithin verändert). da muss der partner gar nicht zwingend „mitmachen“, der bewegt sich dann von ganz alleine. auch da dickes daumendrücken!!!!

    alles liebe von meta morfoss.

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar